Ammerlander FD 2023
Bericht über den Ammerlander FD 2023
Für das ganze Wochenende war schönes Sommerwetter angesagt. So fuhr ich am Samstag in den Club mit der Befürchtung, dass wir – wenn überhaupt – nur am Nachmittag mit etwas thermischem Nordostwind segeln könnten. Zunächst war es auch ganz warm und windstill und wir konnten das Startschiff kranen und alle Boote bereit machen. Dabei gibt es immer wieder kleine Überraschungen: Weil es zuvor so warm und trocken gewesen war, leckte das Startschiff, und das Wasser stand bis zu den Bodenbrettern, obwohl die Stöpsel am Heck alle verschlossen waren. Dazu waren beide (!) Druckluftflaschen für das Horn am Startschiff lehr. Gunter Letsch hat aber eine gute Lösung gefunden und den Kompressor für die Tonnen vorgeladen. Diesen Kompressor haben wir dann auf dem Startschiff mitgenommen. Der darin gespeicherte Druck (10 bar) hat für den Tag gereicht.
Zur Steuerleutebesprechung um 10.45 Uhr war es immer noch windstill. Der Windfinder sagte allerdings ab 11 Uhr Westwind mit drei Beaufort an, am Nachmittag drehend auf Nordwest und abnehmend auf Windstärke zwei. Um 10.50 Uhr war davon aber noch nichts zu sehen. So habe ich die Segler nur gebeten, die Boote zu Ende aufzubauen und bereit zu sein.
Ich war dann doch überrascht, als um 10.58 Uhr der vorhergesagte Westwind als Nord-Nord-West einsetzte. Aber natürlich haben wir diese Gelegenheit gleich genutzt! Die Funkgeräte wurden verteilt und von der Küche haben wir netterweise eine gut gefüllte Proviantkiste bekommen. Dann sind wir mit einem kurzen Schallsignal (wir hatten ja nicht so viel Druck in Reserve) und der Flagge „Follow Me“ ausgelaufen. Draußen war schon richtig Wind und so habe ich einen vollen Dreieckskurs legen lassen. Bis alle Tonnen richtig lagen, hat es etwas gedauert. Wir mussten erst sehen, wie sich die Windrichtung und Stärke einpendeln, um die Startlinie wirklich fair zu legen und die Länge des Kurses bzw. die Zielzeit des ersten Bootes richtig einzuschätzen. Allerdings hat das auch zu dem Tempo gepasst, mit dem die FD-Segler mit ihren Booten den Hafen verließen. Auch sie mussten sich wohl erst an den Gedanken gewöhnen, dass es wirklich gleich losgeht.
Die Startsequenz hat dann gleich gepasst und alle Boote sind regulär gestartet.
Es gab eine spannende Startkreuz. Es war gar nicht klar, ob sich ein weiter Schlag nach West auszahlen würde oder ob im Norden schon der bessere Wind war. Viele Boote blieben bis zur Luv-Tonne eng zusammen.
Bild FD_01 und FD_02
Bis zur Hälfte des Rennens waren die Boote richtig flott unterwegs. Immer wieder zogen kräftige Böen aus Nord-West über den See.
In der zweiten Hälfte lies dann der Wind etwas nach, war aber weiter gut segelbar. Das erste Boot erreichte nach einer Stunde und fünf Minuten das Ziel. Das war zwar über der angepeilten Zielzeit, aber immer noch in einem akzeptablen Rahmen.
Bild FD_03 und FD_04
Als der letzte FD über die Ziellinie ging, hatte der Wind schon merklich abgeflaut. Kurz danach war die Mindestgeschwindigkeit zum Start einer Wettfahrt unterschritten. Wir haben dann noch eine gute halbe Stunde auf dem Wasser gewartet. Aber es war klar, dass sich so bald nichts ändern würde. Also setzten wir Startverschiebung im Hafen und fuhren rein.
Den ganzen Nachmittag über regte sich immer mal wieder etwas Nordwind. Aber immer, wenn man dachte, jetzt könnte es nochmal etwas werden, war es auch schon wieder vorbei. So konnten wir den Samstag mit einem guten Abendessen bei phantastischem Blick über den See beschließen.
Am Sonntag war dann nur noch Badewetter. Weil es wirklich gar keine Aussicht auf Wind gab, haben wir die Segler befragt und einvernehmlich die Siegerehrung vorgezogen. Dabei musste der Seriensieger der vergangenen Jahre – Hans-Peter Schwarz – seinen Platz auf dem Podium räumen. Stattdessen wurden die ersten drei Boote alle von Mitgliedern der Familie Beichl aus dem Herrschinger Segelclub gesteuert. Die Segler haben sich bedankt und hervorgehoben, dass wir aus dem einen Windfenster des Wochenendes das Maximum herausgeholt haben.
Mehrere Bilder FD Sieger
Zum Abschluss möchte ich mich bei allen bedanken, die dieses Wochenende möglich gemacht haben, insbesondere:
auf dem Startschiff: Volker Grabow, Gunter Letsch, Bernhard Döhla und Günter Seel
auf dem Bojenleger: Vitus Kolbinger und Matthias Sommer
Regattabüro und Auswertung: Renate Klingenhagen und Tim Debatin
S-Boote: Martin Döhla, Philip Severin, Lorenz Horlbeck, Joachim Spiering
Theke: Bärbel Stecher und Birgit Grabow
in der Jury: Uly Sommer
Alexander Seeger, Wettfahrtleiter